Freitag, 1. Juni 2007

Girona – Barcelona – Pamplona (Samstag 12. Mai 2007)


In Girona landeten wir gegen elf Uhr. Die Sonne hielt sich nicht gerade zurück, aber da wir im Regen gestartet waren, freuten wir uns nun über Temperaturen die jenseits der 20 Grad Marke lagen. Wir gingen direkt zu Europcar, bei denen wir uns ein Auto gemietet hatten. Ganz ohne zusätzliche Kosten wurde aus unserem Seat Ibiza ein weitaus größerer Renault Megane Sedan. Unsere Reise begann mit einem Zwischenstopp in Barcelona. Dort befreiten wir unsere Räder aus ihren Taschen und packten das Gepäck, welches auf dem Camino de Santiago benötigt wurde. Geplant war Barcelona um 15 Uhr zu verlassen. Doch wie sich herausstellte war auch dieser Termin nicht wirklich einzuhalten. Mit einer großen Portion Nudeln im Bauch verließen wir Barcelona um 17 Uhr. Der Routenplaner hatte etwas mehr als fünf Stunden für die Strecke bis Pamplona veranschlagt. Da wir nicht gewillt waren für die Benutzung der Autobahn Gebühren zu bezahlen, fuhren wir fast ausschließlich auf spanischen Landstraßen. Ich hatte für die Fahrt drei CDs mit elektronischer Musik im Gepäck. Die erste wurde vom Autoradio mit den Worten ERROR jedes Mal nach einer halben Stunde wieder ausgespuckt. Die zweite und dritte hatten wir dann nach dem dritten Mal hören auch satt. Doch das alles ist noch besser als spanische Radiosender zu hören. Die Spanier haben die merkwürdige Angewohnheit im Radio keine Musik zu spielen. Sollte man einmal zufällig auf einen Sender mit Musik gestoßen sein, so wird spätestens nach einem Song ein ausführliches Interview mit dem Trainer von Real Madrid oder sonst einem mehr oder weniger wichtigen Menschen der spanischen Öffentlichkeit übertragen. Natürlich kann ich dies nicht bezeugen, da mein Wortschatz zu diesem Zeitpunkt ausschließlich aus den Worten „hola, cerveza, chica und gracias“ bestand. Die CDs waren also überaus wichtig und wir freuten uns bereits auf unsere 1200km Tour von Santiago zurück nach Barcelona. Nach ein, zwei Fahrtbier, unzähligen Versuchen einem spanischen Radiosender Musik abzuringen und tatsächlich mehr als fünf Stunden Fahrt, kamen wir gegen dreiviertel elf in Pamplona an. Unterwegs kämpften wir uns durch mehrere Gewitterfronten und erschraken jedes Mal, wenn die Außentemperatur zu sinken schien. In Pamplona suchten wir uns einen Platz an dem wir die Nacht unter freiem Himmel verbringen konnten. Nach einer halben Stunde umherirren fanden wir eine Stelle die sich zum Übernachten zu eignen schien. Ein Polizeirevier und ein Krankenhaus sollten unsere unmittelbaren Nachbarn sein. Doch der Ausblick verriet schon im Dunkeln kein schlechter zu sein.

Der Komfortbereich unserer Schlafsäcke ist mit 15 Grad angegeben und somit hofften wir natürlich, dass die Temperaturen nicht unter diesen Wert sinken würden. Bei einem kleinen Zwischenstopp im Lidl hatten wir uns mit Brot, Würstchen, Senf und zwölf Dosen San Miguel eingedeckt. Damit galt es nun unsere hungrigen Pilgermägen zu füllen. Wir taten dies und im Anschluss begaben wir uns auf die Suche nach einer ebenen, mit Rasen bewachsenen Stelle die unser Bett darstellen sollte. Nachdem wir hier und dort versucht hatten uns zur Ruhe zu begeben fanden wir bereits im dritten Anlauf ein geeignetes Stück Rasen was unseren doch sehr hohen Anforderungen an den Untergrund gerecht wurde. Es war 1 Uhr und für uns Zeit die Augen zu schließen, wollten wir doch morgens um neun Uhr Pamplona verlassen.

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