
Wir waren wieder in Richtung Heimat unterwegs und nun galt es zu überlegen wie wir uns dem Spott der ebenfalls Daheimgebliebenen entziehen konnten. Eins war klar – nach Leipzig konnten wir nicht. Was hätten wir denn auch dort machen sollen? Wir beschlossen also aufs Dorf zu fahren. Nach Rücksprache mit meiner lieben Tante wurde diese Idee umgesetzt. Wir fuhren zu René, luden die Räder aus dem Auto und setzten uns in Richtung Döbeln in Bewegung. Dort kauften wir uns einen Kasten Bier und eine Packung Steaks. Dann ging es weiter nach Neuhausen. Wir leerten den Kasten, aßen die Steaks und ich fing mir, bei der Vorführung vom Internetfähigen Audi des Nachbarn, eine herrliche Erkältung ein. Diese sollte mein und letztendlich auch Renés ständiger Begleiter auf dem Camino werden. Die Zeit verging recht schnell. Wir vertrieben uns die Zeit im Internet. Es mussten ja noch einige Vorbereitungen wegen unserer Pilgerei getroffen werden. Wir buchten einen Mietwagen mit dem es uns möglich sein sollte vom Flughafen Girona nach Barcelona und letztendlich nach Pamplona zu gelangen. Auch das sollte als weiterer Vorteil unserer verspäteten Abreise nicht unerwähnt bleiben. Wann hätten wir das denn sonst machen sollen???
Am Freitagabend fuhren wir dann wieder nach Leipzig zurück. Dort wog ich meinen Koffer und stellte zu meinem Erstaunen fest, dass nicht ich schwächer, sondern der Koffer tatsächlich so schwer geworden ist. Ich überschritt das gebührenfreie Gewicht um zehn Kilo. Bei einem Preis von acht Euro je Kilo Übergewicht hätte mich dieser Umstand weitere 80€ gekostet. An dieser Stelle muss ich anmerken, dass dies eine Frechheit (span: la insolencia, la cara) ist. Wieso darf denn dann ein Drei-Zentner Passagier überhaupt Gepäck mitnehmen. Wie dem auch sei, nach zwei Stunden hin und her packen kam ich auf 15 Kilo und René unterschritt diese Marke sogar noch. Ich sollte dann noch drei Becher Senf einpacken und mein Versuch dies zu verhindern misslang mir. Als wir am nächsten Morgen, pünktlich!!!, unser Gepäck aufgaben, wog mein Koffer, mit Senf, 15,7 Kilogramm. Hab ich´s nicht gewusst?? Die Dame am Schalter meinte allerdings das wäre so in Ordnung und sie würde von weiteren Gebühren absehen.
Nachdem nun also auch unsere Fahrräder ganz sicher mit auf die Reise durften verabschiedeten wir Christian, welcher uns diesmal sicher nach Altenburg gefahren hatte. Während es regnete bestiegen wir das Flugzeug und hoben pünktlich in Richtung Süden – Girona – ab.
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