Sonntag, 23. August 2009

Wem gehoeren meine Socken???


Damit nicht wieder Monate vergehen, will ich direkt einmal weiterschreiben und euch meine zwei Entdeckungen der letzten Woche zum Besten geben. Die eine handelt von Socken und die andere vom Kinderkriegen. Nicht von dem, sagen wir, technischen Teil des Kinderkriegens, als vielmehr von einer damit einhergehenden Neubewertung von Fakten, welche als wichtig erachtet werden. Beginnen möchte ich mit meiner Sockenentdeckung.

Wie ihr alle wisst, können (es ist vielmehr eine Tatsache das) Socken verschwinden. Ich glaube der geringste Teil an Socken wird eigenhändig dem Hausmüll zugeführt, weil man herausgewachsen ist bzw. der Anteil der Löcher den größeren Part, der Socke an sich, ausmacht. Die meisten Socken verschwinden einfach im Laufe ihres doch recht kurzen Lebens. Sicher gibt es auch unter Socken schwarze Schafe, aber von denen möchte ich hier und heute nicht berichten. Ich möchte ebenso wenig von den Socken berichten, die sich wie eben beschrieben schon aus dem Staub gemacht haben, sondern viel mehr von den wenigen, die übrig geblieben sind, denn auch bei denen ist mir in den letzten 10 Jahren etwas aufgefallen. Ich behandele nun ganz bewusst die letzten zehn Jahre, da ich zuvor noch Teil einer Hausgemeinschaft unter Führung meiner Mutter war und sie während dieser Phase das Ergebnis durch eventuelle Zukäufe verfälscht haben könnte.

Ich habe in den letzten Jahren, mehr aus der Not heraus, verschiedene Feldversuche durchgeführt mit dem Ziel die Anzahl an Socken, welche sich in meinem Besitz befinden stabil zu halten. Einige werde ich hier kurz vorstellen.

a. Socken werden immer paarweise auf die Leine gehängt

b. Falls a) nicht möglich, werden so viele Socken wie möglich paarweise aufgehängt

c. Socken werden niemals lose in den Schrank geräumt

d. Falls c) nicht möglich, wird ein extra Fach eingerichtet, welches der späteren Zusammenführung dient

e. Schon beim Kauf der Socken sollte auf ein Erkennungszeichen geachtet werden (hier hilft zum Beispiel ein Aufdruck mit der Größe z. B. 43-46)

f. Socken in grellen Farben, z. B. leuchtend gelb, lassen sich später leichter wiederfinden und stechen einem auch in der Waschmaschine ins Auge

Ich bin mir sicher es gibt viele weitere Systeme, die hier jedoch ungenannt bleiben sollen, DENN all diese endlosen Versuche haben nicht zum Erfolg geführt. Socken verschwinden einfach in schwarzen Löchern!
Nun habe ich dessen ungeachtet noch eine Beobachtung machen können und ich wäre nicht euer Freund, würde ich Sie euch nicht mitsamt der Lösung hier präsentieren. Wie jedem bekannt sein dürfte, gibt es Socken in verschiedenen Ausfertigungen. Ich möchte hier nicht auf die Farbe oder Muster sondern vielmehr auf die Länge eingehen. Man trägt also mittlerweile im Sommer vorzugsweise sogenannte Sneakersocken und im Winter (dem Schuhwerk entsprechend) „normale“, lange, bis kniehohe Socken. Mit ist nun mit dem Wechsel der Jahreszeiten innerhalb der letzten Jahre bedauerlicherweise aufgefallen, dass ich im Sommer immer zu wenige kurze und im Winter immer zu wenige lange Socken habe. Geschuldet ist dies nicht der zu geringen Gesamtanzahl der Socken, wie weitere Beobachtungen bewiesen haben. Ich habe schließlich im Sommer nicht nur einen Mangel an kurzen Socken, als vielmehr einen Überschuss an langen. Der gesamte Schrank ist voll. Ich kann die Kurzen dann einfach nicht mehr finden. Im Winter ist dies genau umgekehrt. Ich habe die Stiefel vor mir und alles, was mein Socken Fach auswirft, sind Sneakersocken. Nun habe ich mir lange Gedanken gemacht, warum dies so ist. Jetzt haltet euch fest – die Lösung liegt auf der Hand.

Schuld ist Alpha – der thermische Längenausdehnungskoeffizient α

Es ist also ganz klar. Wie alles andere auch dehnen sich Socken bei zunehmender Temperatur aus und ziehen sich bei abnehmender Temperatur zusammen. Dies hat zur Folge, das wir im Winter mit einer steigenden Anzahl an Sneakersocken und im Sommer mit einer größeren Anzahl an Kniestrümpfen rechnen müssen. Das Material der Socken ist also beim Kauf das, was entscheidend ist.

Ich werde mich nun vom heutigen Tage an dafür einsetzen, dass bereits beim Verkauf von Socken auf den entsprechenden Ausdehnungskoeffizienten hingewiesen werden muss. Aufgrund der Kennzeichnungspflicht wird schließlich bei Lebensmitteln auch jeder noch so kleine Bestandteil des Produkts erwähnt.

Nun versteht ihr sicher auch, warum die meisten Kaufhäuser klimatisiert sind. Es liegt mit dieser Erkenntnis auf der Hand. Würden die Socken Temperaturschwankungen, wie sie im Alltag (zum Beispiel beim Trocknen im Freien) durchaus nicht unüblich sind, ausgesetzt, würde daraus ein erhöhter Personalbedarf zur Umstellung der Hinweisschilder an den Wühltischen generiert, was wiederum eine Gewinnminimierung der Handelskette zur Folge hätte.

Da es nicht angehen kann, dass einmal mehr die Sparpolitik der Großkapitalisten, ihre ständige Gier nach Gewinnen, auf dem Rücken der Verbraucher ausgetragen wird, fordere ich euch daher auf mich im Kampf für eine Kennzeichnungspflicht bei Socken zu unterstützen. Die kommende Bundestagswahl könnte die Erste, mehrerer Möglichkeiten sein, auf diesen Missstand hinzuweisen und mit den Macht Habenden abzurechnen.

In diesem Sinne „wem gehören meine Socken???“

Zu den Kinder kriegenden werde ich mich demnächst äußern 

3 Kommentare:

  1. Ansatz c bzw. d führt meiner Meinung nach zum gewünschten Endergebnis, dem Zusammenführen. Meine Beobachtung der analog ausgeführten Socken-Zusammenführungsmethode erweist sich als äußerst produktiv. Meistens kommt die Zweite, verloren gescheinte Socke, bei der nächsten Wäsche zum Vorschein und empfängt ihren Partner postwendend.
    tOBIAS
    Sehr interessant das wir gleiche Beobachtungen bzw. Feldversuche anstellen.

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  2. um die brücke zum folgenden thema zu schlagen, hier ein hinweis in eigener sache: wie ihr wisst, bin ich vor kurzem mutti geworden. babys sind klein, eigentlich sogar sehr klein, da muss man gar nicht genau werden. babys haben noch dazu kleine, wenn nicht gar klitzekleine füße und (jetzt kommt es:!) SOCKEN. sagen wir SÖCKCHEN!!!
    und als mutti bin ich etwa die nächsten 15 jahre für die zusammenführung der socken meiner tochter verantwortlich. ist das krass!

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  3. um deinen Beitrag zu vollenden oder sagen wir abzurunden moechte ich noch folgendes hinzufuegen. Du wirst die naechsten 15 jahre nicht nur damit verbringen die Socken deiner Tochter zusammenzufuehren, sondern ebenfalls dafuer verantwortlich sein selbige zu waschen, zusammenzulegen und gegebenenfalls durch Zukaeufe zu vermehren bzw. durch Neuerwerbungen zu ersetzen. Das ist krass wie ich finde! Ich meine wir sollten dir dabei alle helfen. Schenkt dem Kind Socken!!!

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